Das Bewerbungsfoto braucht einen Hintergrund, der nicht ablenkt
… sondern die Gesamtwirkung positiv unterstützt. Die Frage ist: Welche Farben kommen dabei am besten an? Welche Kombinationen sind zu vermeiden? Und was ist derzeit angesagt?
Den Bewerbungsfoto Hintergrund richtig zu wählen bedeutet die Bildwirkung zu maximieren. Dieser Ratgeber hilft den richtigen Bildhintergrund zu finden.
… sondern die Gesamtwirkung positiv unterstützt. Die Frage ist: Welche Farben kommen dabei am besten an? Welche Kombinationen sind zu vermeiden? Und was ist derzeit angesagt?
Dunkle bis schwarze Hintergründe werden gern bei blonden Personen eingesetzt. Grundsätzlich wirkt schwarz ja immer elegant. Bei einer Bewerbung muss man sich jedoch „verkaufen“. Und da ist Schwarz eher hinderlich. Oder warum setzten 90% der Webshops mit ihren Webseiten auf helle Farben und nicht auf dunkle? Die Besucherzahlen beweisen: Licht lockt Leute.
Auch wenn dunkel künstlerisch toll wirkt. Bei Bewerbungen kommt düster einfach weniger gut an, als hell und freundlich.
Ein Favorit der 80er Jahre, aber heute nicht mehr modern.
In den 80er Jahren für Bewerbungsbilder immer wieder gern genommen. Wirkt ja auch irgendwie hell und freundlich, ist aber inzwischen komplett aus der Mode. Der Hintergrund wirkt viel zu künstlich. Verglichen mit einem Wohnungskauf wäre dieser Look heute genau so beliebt wie das grün gekachelte Badezimmer.
Türkis und hellblau geht gar nicht! Sonst denkt der Personalchef, dass das Bewerbungsfoto zehn Jahre alt ist.
Braun war der Hit der 70er. Hier hätte der Fotograf den Hintergrund besser aufgeblitzt, damit das Braun nicht so schwer wirkt. Bleibt aber trotzdem Geschmacksache. Braun wirkt zwar als warmer Farbton grundsätzlich harmonisch zur Hautfarbe, ist aber nicht jedermanns Geschmack und bei Bewerbungsfotos derzeit nicht im Trend.
Braun vermeiden. Wirkt zu altmodisch und zu schwer.
In diesem Beispiel marmoriert. Heute nicht mehr modern für Bewerbungen.
Grund für den Einsatz eines Musters war ursprünglich mal die Auflockerung der Hintergrundfarbe. In diesem Fall unglücklich, da eher eine fleckige, bzw. neblige Wirkung entsteht. Egal ob zwei- oder mehrfarbig: Bei Fotos für Bewerbungen ist der Einsatz von Musterhintergründen in der Regel suboptimal.
Musterhintergründe vermeiden! Um aufzulockern gibt es heutzutage viel modernere Möglichkeiten wie z.B. unscharfe Bürohintergründe.
Eisgrau liegt weiterhin im Trend. Mit dieser Hintergrundfarbe können Sie kaum etwas falsch machen, außer vielleicht bei einem weißen Anzug. Die Ränder sind mit einer Vignette etwas abgedunkelt. Das lenkt die Aufmerksamkeit auf den Bewerber.
Eisgrau ist modern und neutral. Durch die Vignette interessant aufgewertet.
Ein warmes Grau ist letztlich eine Mischung aus grau und braun. Wichtig: Es sollte für Bewerbungszwecke nicht zu dunkel ausfallen. Um den Fokus auf den Bewerber zu richten, ist der Hintergrundmitte hier aufgeblitzt.
Ein warmes Grau ist grundsätzlich o.k., hier allerdings noch etwas zu dunkel. Besser wäre es, den Hintergrund noch heller aufzublitzen.
Beige und creme Farben – gern auch mit leichtem Hellgrau abgemischt – wirken grundsätzlich modern und deutlich wärmer als die Trendfarben Weiß und Eisgrau. Je nach Person und Jobposition ist dieses Farbspektrum für die Bewerbung durchaus geeignet.
Beige und Creme sind gut geeignet, wenngleich hier etwas sehr schlicht. Mit einem seitlichen Hintergrundblitz wäre das Bewerbungsergebnis noch interessanter geworden.
Der Farbverlauf von oben nach unten reduziert die Wahrscheinlichkeit, zu einem Bewerbungsgespräch zu werden, auf maximal 10%. Die Farbe drückt von oben auf den Bewerber. Er wirkt belastet, nicht nur wegen der schlechten Ausleuchtung. Bereits auf dem Foto brauen sich dunkle Wolken über dem Bewerber zusammen.
Mit einem linearen Farbverlauf von hell nach dunkel macht man in der Bildaussage mehr falsch als richtig. Besser Farbverlauf ausgleichen: die Ränder dunkler und zur Mitte hin heller werdend.
Diese Variante sieht man bei Bewerbungsfotos eher seltener. Hier gewagt, aber gelungen umgesetzt. Der Hintergrund ist mit einem Ringblitz aufgehellt, das Porträt zentral in Szene gesetzt. Fast schon hypnotisch drängt der runde graue Bereich links außen das linke Auge des Betrachters auf den Bewerber. Für Berufsgruppen wie Trainer und Berater ein starkes Stilmittel.
Ein radialer Farbverlauf hat Drive. Hier im doppelten Sinne, da er den Porträtfokus – dynamisch gebogen – auf dem weißen Zentrumspfad hält.
Mit einem rein weißen Hintergrund im Bewerbungsbild wird der Bewerber isoliert vom Hintergrund präsentiert. In der Bildindustrie spricht man von einem freigestellten Bildmotiv, da kein Bildhintergrund vorhanden ist. Diesen Fotostil findet man in den Onlineshops des Modehandels, um die Kleidung ablenkungsfrei und freundlich zu präsentieren. Ein reines weiß wirkt positiv hell und man kann so nichts verkehrt machen.
Mit einem rein weissen Hintergrund verliert man zwar die Bildwirkung eines Hintergrundes gewinnt jedoch die gesamte Aufmerksamkeit für den Bewerber. Sehr gut für klinische Berufe geeignet.
Neuerdings wird diese Variante von einigen Fotografen als Stilmittel zur Steigerung der Aufmerksamkeit bei Personalern beworben. Die Filmindustrie nutzt die Personendarstellung im Halbschatten jedoch seit Jahrzehnten erfolgreich um Zwielichtige Charaktere darzustellen und von dieser Schublade hält man sich lieber fern.
Eine schwarze und weisse Teilungsfläche als Hintergrund für Bewerbungsbilder ist definitiv nicht empfohlen, da diese unterbewußt ambivalent, statt integer wirkt. Halb und halb ist einfach nichts Ganzes und ist unterbewußt verknüpft mit der Assoziation Doppelleben oder dem negativen Sinnbild „Person mit zwei Gesichtern“.
Warum eigentlich nicht ein Bewerbungsbild draußen in der grünen Natur aufnehmen? Das kann eine gute Sache sein, aber nur wenn der angestrebte Job oder das Unternehmen einen ganz klaren Naturbezug hat. z.B. Ingenieur für erneuerbare Energie, oder Manager für Nachhaltigkeit in einem Unternehmen.
Geht es um einen Bürojob empfiehlt es sich von Naturmotiven Abstand zu nehmen, um beim ersten Eindruck nicht unnötig aus der Rolle zu fallen. Geht es um eine Stelle oder ein Unternehmen, dass in jeder Hinsicht naturverbunden am Markt auftritt, kann diese Darstellung ganz klar bereits während der Personalauswahl Pluspunkte sammeln.
Ein modernes Gebäude als Hintergrund liegt derzeit voll im Trend. Sieht man häufig bei Managern und Vorständen, die sich einen Fotografen vor Ort leisten. Dabei wird die Person scharf fokussiert. Der Hintergrund bleibt leicht bis stark unscharf und lenkt so nicht vom Bewerber ab. Man nennt diesen Effekt Tiefenschärfe, der durch den Einsatz von Teleobjektiven mit hohen Brennweiten besonders gut erreicht wird. Fotografen sprechen dann von einem gelungen Bokeh.
Moderne Geschäftsgebäude leicht unscharf im Hintergrund liegen bei Personalentscheidern voll im Trend. Die Fotos wirken interessant und hochwertig. Da sie sich von den immer ähnlichen Studiohintergründen abwechslungsreich abheben, ohne vom Bewerber abzulenken, sind sie für Bewerbungen bestens geeignet. Die Bildsprache ist eindeutig: Dieser Kandidaten verspricht für ein Interview hoch interessant zu sein.
Eine weitere attraktive Alternative zu klassischen Farbhintergründen ist die Aufnahme vor einem realen, zum Bewerber farblich passenden Hintergrund. Naturaufnahmen sind für Bürojobs allerdings eher ungeeignet. Die Umgebungen sollten tendenziell hell und Licht durchflutet sein und keine anderen Menschen im Hintergrund zeigen. Auch hier wird die Person scharf fokussiert und der Hintergrund maximal unscharf gehalten. Es geht nicht darum, wo sich die Person befindet, sondern darum, sie in einem farblich passenden und interessanten Bokeh zu zeigen.
Spannend für den Betrachter, da die Person zwar im “wahren” Berufsleben gezeigt wird, durch die Unschärfe des Hintergrundes aber unklar bleibt, wo und wie genau. Diese Variante macht Entscheider neugierig darauf, den Kandidaten in einem Bewerbungsgespräch live zu erleben.
Klarer Sieg für Bewerbungsfotos mit einem Büro- statt mit einem zu einfarbigen Studiohintergrund. Natürlich vorausgesetzt, dass man sich auch für einen Bürojob bewirbt. Hier wird dem Personalentscheider ganz klar signalisiert, dass der Bewerber bereits mit beiden Beinen fest im Geschäft steht. In dieser Variante wird nur eine leichte Unschärfe auf den Hintergrund gelegt, so dass die Büroumgebung erkennbar bleibt. Im Falle einer Bewerbung natürlich ohne Rückschluss auf den aktuellen Arbeitgeber. Farblich sollte der Geschäftsraum mit dem Bewerber harmonieren und möglichst neutral ausfallen.
Diese Variante verlangt geradezu nach einem Interview mit dem Fotografierten. Denn wenn das Foto schon spannend ist, muss die Person es ja wohl auch sein. Moderne Bewerbungsfotos mit dieser Aufmachung haben es leicht, sich gegen Studioaufnahmen durchzusetzen.
3 Comments
Hallo aus Bayern,
ein wunderbares Dienstleistungsangebot, das ich nur jedem empfehlen kann, wenn das Foto nicht ideal für eine Bewerbung, Xing, Homepage etc. ist. Aus der Erfahrung mit vielen Kunden in der Karriereberatung und dem Bewerbungscoaching kann ich nur sagen, dass das Foto oft einer der ersten Hauptmerkmale ist, um eine Bewerbung oder einen Web-Auftritt zu „sortieren“. Daher finde ich diese Idee der Bearbeitung vorbildlich, weil sie deutlich günstiger ist als nochmals zum Profifotografen für über 200.- zu gehen (was es auch wert ist, wenn er/sie ein toller Fotograf/-in ist.
Beste Grüße und viel Erfolg mit dieser hervorragenden Homepage und dem einzigartigen Angebot
Jörg
Wenn man sich die aktuellen Trends bei den Profilbildern auf Xing und Linkedin ansieht, dominieren helle Hintergründe in uni-weiß bis grau mit Verläufen weiterhin. Und wie im Artikel richtig gesagt wird, ist es oft eine Frage der persnönlichen Vorlieben, welcher Hintergrund richtig ist. Darüber hinaus sind weitere Aspekte ausschlaggebend, ob ein Foto gelingt (Belichtung, Perspektive, Kleiderwahl etc.). Da tritt der Hintergrund doch schon in den Hintergrund 😉 Und doch! Ist die Wahl des Hintergrundes entscheidend für die individuelle Note des Bildes. Man will zwar mit einem Bewerbungsfotos keine Konventionen brechen. Aber es wäre trotzdem schön, wenn man in Erinnerung bleibt – am besten positiv. Deshalb ist ein stimmiges Zusammenspiel aus Hintergrund und Vordergrund wichtig. Das Licht muss passen und nicht zuletzt muss der Fotograf den richtigen Gesichtsausdruck herauskitzeln. Ich persönlich bevorzuge individuelle Hintergünde, denn das sind die Bilder, die Interesse wecken.